Wie im letzten Schulbrief angekündigt, berichten nochmals Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase (EF) über ihr zweiwöchiges Betriebspraktikum im Ausland.
Vom 24.01. bis zum 02.02.18 fand unser Betriebspraktikum statt. Anders als bei vielen anderen Schulen hatten wir die Möglichkeit, dieses auch im Ausland absolvieren. Anika und ich nutzten die Chance und bewarben uns für einen, von der Schule bereitgestellten, Praktikumsplatz in einer Nursery (Kindertagesstätte) in England, wo wir auch angenommen wurden.
Unser Flug nach England ging schon am Samstagmorgen. Nach langer Wartezeit am Flughafen und nach einer Stunde Fahrt mit einem Coach, einer Art öffentlichen Reisebus, kamen wir in Colchester an. Dort holte uns Eva ab. Bei ihr durften wir die zwei Wochen verbringen. Der Kontakt wurde von der Schule vermittelt. Sie wohnt in Walton-on-the-Naze, nur ein paar Minuten vom Meer entfernt, und so erkundeten wir am ersten Wochenende erst einmal das kleine Städtchen. Am Anfang war es noch ungewohnt, dass man nur Englisch reden konnte, doch wir gewöhnten uns sehr schnell daran.
Ab Montag ging es dann in die Nursery. Dort wurden wir direkt von Laura, der Managerin, empfangen, die uns alles zeigte. Danach konnten wir uns entscheiden, ob wir zu den jüngeren Kindern, von zwei bis drei, oder den älteren Kindern, von drei bis fünf Jahren, gehen wollten. Ich entschied mich für die Jüngeren. Nach einer Woche sollten wir eigentlich wechseln, doch Anika und mir gefiel es in unseren jeweiligen Gruppen so gut, dass wir dort geblieben sind. Das Besondere an der Nursery war, dass die Kinder zu unterschiedlichen Zeiten kommen konnten. Manche kamen morgens, andere vor dem Lunch und wieder andere danach. Sie blieben dann bis vor oder nach dem Lunch oder bis abends um halb sechs. Außerdem konnte variiert werden, an welchen Tagen die Kinder kamen. Manche waren zum Beispiel nur dienstags, andere jeden Tag dort.
Am Samstag fuhren wir dann nach London. Wir besichtigten alle Sehenswürdigkeiten und waren, trotz des bescheidenen Wetters, bis zum Abend in der Großstadt. Ich bin sehr froh, dass ich diese Chance genutzt habe, und finde sehr gut, dass die Klaus-Höchstetter-Stiftung uns unterstützt hat. Ich hatte viel Spaß an der Arbeit in der Nursery und bin viel sicherer im Gebrauch der englischen Sprache geworden.
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Lena Wanzke
Frau Stüber informierte uns über die Möglichkeit, unser Praktikum im Ausland zu absolvieren, was mich auf die Idee brachte, mein Praktikum in der Schweiz zu machen. Da es mich schon länger interessiert hatte, wie es hinter den Kulissen eines Restaurants oder eines Hotels aussieht, bewarb ich mich beim Hotel Amaris in Olten. Das Hotel ist vor allem ein Business Hotel, wird aber auch oft von Durchreisenden genutzt, da es direkt am Bahnhof liegt.
Die Aufgaben der Hotelangestellten sind in vier Bereiche geteilt: das Housekeeping, das Front Office, das Frühstücksrestaurant mit der Bar und das Management. Insgesamt arbeiten in dem Hotel 28 Mitarbeiter. Vor meinem ersten Praktikumstag hatte ich schon einen Dienstplan erhalten, wann ich wo und wie lange arbeiten würde. An den ersten beiden Tagen war ich im Housekeeping tätig, dort habe ich vor allem die Betten frisch bezogen, den Boden gewischt, Handtücher gefaltet und Hotelflure gesaugt. Abschließend wurden die Zimmer für die Anreisenden kontrolliert. Die restliche Woche war ich im Frühstücksrestaurant Pi, servierte dort bereits von Anfang an den Gästen Heißgetränke, räumte die Spülmaschine ein und aus, räumte Tische ab, deckte sie für die nächsten Gäste ein und füllte das Buffet auf. Nachmittags bereitete ich dann, wenn Seminargäste da waren, die Kaffeepausen vor und half mit, das Mittagessen für die Gäste vorzubereiten und die Tische einzudecken. In der zweiten Woche durfte ich die ersten drei Tage an der Rezeption stehen, wo ich hauptsächlich nur zuschauen konnte, wie die Mitarbeiter Emails beantworteten und Gäste ein- und auscheckten. An den letzten beiden Tagen arbeitete ich wieder im Restaurant.
Mir hat das Praktikum gut gefallen, auch wenn es sehr anstrengend war. Am liebsten mochte ich die Arbeit im Restaurant, weil mir der persönliche Kontakt zu den Gästen am meisten Freude bereitet hat. Manchmal hatten wir zwar so viel zu tun, dass wir kaum hinterher kamen, aber zu anderen Zeiten war es so ruhig, dass wir dem Housekeeping aushelfen konnten. An der Rezeption habe ich mich ein wenig gelangweilt, denn die Emails, die verschickt wurden, waren alle sehr ähnlich und ich persönlich durfte nur wenig machen. Das Housekeeping fand ich sehr eintönig, da man bei der Zimmerreinigung größtenteils alleine arbeitet und ich die Aufgaben auch nicht sehr anspruchsvoll fand. Das Praktikum war sehr aufschlussreich für mich, da ich in vielen Bereichen einen realistischen Eindruck bekommen habe. Ebenso hatte ich durch mein Auslandspraktikum die Möglichkeit, die Arbeitsbedingungen in einem anderen Land kennen zu lernen.