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„Ich kann es nicht begreifen, dass nun dauernd Menschen in Lebensgefahr gebracht werden von anderen Menschen. Ich kann es nie begreifen und ich finde es entsetzlich.“

Dieses Zitat von Sophie Scholl ist in diesen Tagen so bedrückend und bewegend wie damals, in der Zeit des Nationalsozialismus, als die Geschwister Scholl sich mit aller Kraft gegen massives Unrecht und die Schrecken des Krieges einsetzten.
Am 22. Februar, dem Todestag der Geschwister Scholl, fand an unserer Schule der Geschwister-Scholl-Tag statt. Zwei Tage vor Beginn des furchtbaren Krieges in der Ukraine hat unsere Schulgemeinschaft in vielfältigen Projekten an das Leben und Wirken der Geschwister Scholl, an ihren mutigen und entschiedenen Widerstand gegen das menschenverachtende Unrecht und den vernichtenden Krieg in der NS-Zeit erinnert.
Während die 5. Klassen sich in einer Rallye über das Leben der Geschwister Scholl informiert haben, setzen sich die 9. Klassen über den Film „Das kurze Leben der Geschwister Scholl“ mit dem gewaltsamen Sterben der beiden auseinander. Die Klassen 6 zeigten sich betroffen beim Anschauen von Bildern und Filmsequenzen, die das schlimme Schicksal von Kindern im Krieg sichtbar machten. Die 8. Klassen lernten Widerstandgruppen aus der NS-Zeit kennen, in denen sich Jugendliche gegen das Unrecht des Nationalsozialismus gestemmt haben. Dabei stellte sich auch die Frage, aus welcher Motivation heraus Jugendliche sich auch heute gegen Missstände engagieren und in welcher Form sie das tun könnten.
Die eigene Betroffenheit und die Verantwortbarkeit des eigenen Handelns in Zeiten, in denen der Druck auf den einzelnen durch ein politisches Unrechtssystem wächst, waren auch ein Thema der Nachbesprechung der szenischen Lesung zu dem Buch „Adressat unbekannt“ von Kressmann Taylor. Sie wurde vom Kammertheater Rheinland in der Aula unserer Schule für die Jahrgangsstufen EF und Q1 dargeboten. Die Ideologie des Nationalsozialismus führte zum Zerbrechen der (Brief-) Freundschaft zwischen dem amerikanischen Juden Max Eisenstein und dem Deutschen Martin Schulze. Ist der Verrat von Freundschaft, von Idealen und eigenen Überzeugungen unter dem äußeren Druck nachvollziehbar, verständlich und entschuldbar? Die Schüler*innen äußerten sich betroffen und nachdenklich.
Es ist unserer Schule, der Schulleitung und allen Gruppen unserer Schulgemeinschaft, ein wichtiges Anliegen, ein Bewusstsein für vergangenes und auch gegenwärtiges Unrecht und Unmenschlichkeit sowohl in unserem näheren als auch weiteren Umfeld zu schaffen. Unser gemeinsames Ziel ist es, unsere Schüler*innen zu einer kritischen Haltung und zu verantwortlichem Handeln zu ermutigen.
Ein herzliches Dankeschön gilt deshalb unseren Schüler*innen für ihr unverkennbares Interesse und ihre aufrichtige und differenzierte Auseinandersetzung mit den Anliegen der Geschwister Scholl. Danke auch allen Kolleg*innen, die die Projekte unseres Geschwister-Scholl-Tages begleitet und durchgeführt haben, sowie Frau Brock und Herrn Falatyk für die Organisation. Vielen Dank dafür!


Die Fotos stammen von Lasse Herrmann und Raphael Wilhauk aus der Klasse 7a. Eine ausführliche Dokumentation unseres Geschwister-Scholl-Tages mit Äußerungen von Schüler*innen aus verschiedenen Klassen und Stufen wird es im nächsten Schulbrief geben.